Deine seelische Widerstandskraft.
Resilienz mehr als ein Persönlichkeitsmerkmal, es ist eine flexible mentale Kraft. Sie setzt sich aus 8 Faktoren zusammen, die dynamisch miteinander wirken. Je nachdem wie wir aufgewachsen sind, ist unsere mentale Widerstandsfähigkeit unterschiedlich stark ausgeprägt. Doch auch als Erwachsene können wir unsere seelische Widerstandskraft gezielt stärken.
Es liegt in deiner Hand, genau jetzt deine Situation anzuschauen und gezielt deine Resilienz zu fördern. Wie das geht, erfährst du hier.
Stabil im instabilen Umfeld
Einer meiner Klienten ist Michael. Michael ist 43 Jahre alt und kommt in mein Resilienzcoaching, weil ihn sein Job so sehr frustriert, dass er über einen Jobwechsel nachdenkt. Jahr um Jahr ist sein Arbeitsvolumen gestiegen. Mit jeder Umstrukturierung sind mehr Aufgaben auf seinem Schreibtisch gelandet. Seine Freunde sagen, er müsste aufgrund seiner Berufserfahrung schon längst Teamleiter sein. Er hat vieles probiert, aber bisher bewegt sich nichts. Das verunsichert ihn und löst massive Selbstzweifel in ihm aus. Ob er überhaupt noch in der Firma tätig sein will, weiß er nicht. Wenn die Kolleginnen und Kollegen nicht so nett wären, hätte er sich schon längst einen neuen Job gesucht. Nur welchen?
Doch es nicht nur seine Arbeitsbelastung. Seinen übervollen Schreibtisch verlässt er am späten Nachmittag, um seine beiden Kinder vom Kindergarten abzuholen. Er teilt sich mit seiner Frau einen Kalender und eine Liste, in der all die To-dos der Familie stehen: Arztbesuche, Einkäufe und Kindergeburtstage. Sobald eine Aufgabe erledigt ist, schleichen sich zehn neue auf die Liste. Und im Sportverein, für den er immer seltener Zeit findet, steht ein Fest an, das er organisieren soll. Alles wird ihm zu viel, er selbst kommt oft zu kurz und fragt sich, ob das der Anfang einer Midlife-Crisis ist.
Wenn dir alles zu viel wird
Früher hat Michael einfach all das erledigt, was er an einem Tag eben erledigen konnte. Er war freundlich, sagte oft ja und seltener nein. Ein paar Tage Urlaub haben ausgereicht, um jede stressige Phase zu kompensieren. Doch seit einem Jahr funktioniert das nicht mehr. Michael ist gereizt, er hat den Überblick verloren und wird von ständigen Rückenschmerzen geplagt. Er scheint in jedem Bereich seines Lebens nur noch zu funktionieren und irgendwelchen Verpflichtungen hinterher zu rennen. Was ist passiert?
Michael hat seine Situation über eine lange Zeit zwar als stressig, jedoch nicht als belastend wahrgenommen. Inzwischen hat er in der Komplexität seines Lebens die Kontrolle verloren. Bei ihm hat sich das Gefühl entwickelt, der Vielzahl der Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden. Und er fühlt, dass er der Geschwindigkeit, mit der er reagieren muss, nicht mehr gewachsen ist. Er fühlt sich nur noch getrieben, kann seine Termine und Themen nicht mehr selbst zu bestimmen. Er fühlt sich überfordert und fremdbestimmt. Kommt dir das bekannt vor?
Was ist Resilienz?
Die Grundlagen für Resilienz werden in der Kindheit gelegt. Doch auch im Erwachsenenalter lässt sich mentale Widerstandskraft bewußt aufbauen.
Resilienz ist unsere seelische Widerstandskraft, die wir in den unzähligen kleinen stressigen Alltagssituationen brauchen. Und immer ganz besonders dann, wenn uns viel abverlangt wird. Ein wunderbar einfaches Bild für Resilienz ist ein Schwamm. Wenn du ihn erst zusammen drückst und dann wieder loslässt, nimmt er wieder seine ursprüngliche Form an – das ist Resilienz! Dieses Bild lässt sich hervorragend auf uns Menschen in schwierigen Lebensphasen übertragen- unter Druck werden auch wir immer kleiner. Wer über ausreichend seelische Widerstandskraft verfügt, wird bei nachlassendem Druck wieder zu seiner Größe zurückfinden.
Es geht also um eine Widerstandsfähigkeit, die uns hilft, mit Stress, Belastungen und Krisensituationen konstruktiv und gelassen umzugehen – und zwar mit Hilfe der eigenen persönlichen und sozialen Ressourcen. Bestenfalls wächst du an deiner Herausforderung und gehst gestärkt aus deiner Krise hervor.
Das seelische Immunsystem
Als Kind erfahren wir Geborgenheit, Anerkennung und Rückhalt. Unsere ersten Schritte werden ebenso bejubelt wie unsere ersten Worte. Jeder Fortschritt wird wertgeschätzt und unsere Fähigkeiten werden gefördert. Das Wichtigste: als Kind werden wir (im besten Fall) unabhängig unserer Leistungen und unseres Verhaltens geliebt. Das fördert unsere positive Selbstwahrnehmung und stärkt uns für unser Leben.
Als Erwachsene müssen wir uns um uns selbst kümmern. Je nachdem wie behütet wir aufgewachsen sind und wie intensiv unsere Familienbande ist, begleiten uns einige dieser stärkenden Erfahrungen ein Leben lang. Doch auch wenn wir in einem weniger stabilen Umfeld aufgewachsen sind und weniger Fürsorge erfahren haben, können wir unsere Resilienz in späteren Jahren gezielt aufbauen. Es wird immer Situationen geben, auf die wir nicht vorbereitet sind und im ersten Moment keine Antworten parat haben, dann hilft es uns, wenn wir wissen, was uns stark macht.
Was hilft dir durch die Krise?
Denk mal an den Schwamm zurück – an sich ist der gar nicht so kräftig, doch sogar wenn er über einen langen Zeitraum wirklich fest zusammengepresst wird, nimmt er trotzdem wieder seine ursprüngliche Form an. Welche Eigenschaft macht das möglich? Es ist die Flexibilität.
Als Menschen entwickeln wir für unsere Problembewältigung individuelle Strategien, die uns aus Belastungssituationen raushelfen. Unser ganzes Leben lang tun wir das, ob es nun die Nervosität in Prüfungssituationen war, der erste Liebeskummer, schwierige Familienverhältnisse oder Frustration am Arbeitsplatz. Jeder von uns lernt auf seine Weise mit Problemen umzugehen Und jeder lernt seine Strategien an die unterschiedlichsten Anforderungen anzupassen. Flexibel in unseren Gedanken und Handlungen zu bleiben, also situativ angemessen zu reagieren, hilft uns, wieder in unseren “ursprünglichen” Zustand zu kommen. Wir bleiben offen für neue Lösungsansätze, lernen permanent und arbeiten mit jeder Veränderung daran, einen für uns negativen Zustand konstruktiv aufzulösen. Ist das nicht super? Wir haben es in der Hand, diese Strategien für unser Leben selbst zu entwickeln!
Resilienz – 8 Faktoren für mehr seelische Widerstandskraft
In angespannten Lebenssituationen leiden wir am meisten, weil wir unsere eigenen Bedürfnisse aus dem Blick verlieren. Wir können unsere Vorstellungen von einem selbstbestimmten Leben nicht umsetzen.
Jetzt ist ein Blick auf die Resilienzfaktoren hilfreich. Wenn du erkennst, in welchen Bereichen du gut oder weniger gut aufgestellt bist, kannst du dich stärken. Die nötigen Veränderungen folgen dann fast automatisch. Oft mithilfe eines Coachings, das dich durch den Veränderungsprozess führt. Aber lass uns zuerst auf die Resilienzfaktoren schauen.
Der erste Schritt raus aus der Krise ist, die Krise anzuerkennen
Erkennst du, dass du in einer Krise steckst? Kannst du akzeptieren, dass Veränderungen zum Leben gehören? Wie können wir die Situation besser machen, wenn wir uns gegen sie wehren? Zwischen “alles hinschmeißen” und “erstarrt ausharren”, liegen eine Million Möglichkeiten. Akzeptanz heißt erst einmal genau das: erkenne die Situation an, in der du dich befindest.
Lerne, dass deine Situation kein unlösbares Problem ist. Die Fähigkeit, sich von negativen Gefühlen nicht beherrschen zu lassen, sondern sie zu transformieren, um auch in stressigen Situationen möglichst gelassen zu bleiben, nennt sich Emotionssteuerung. Möchtest du dich wirklich in eine Abwärtsspirale negativer Gedanken begeben oder dich positiv motivieren? Keine Sorge, auch Emotionssteuerung ist erlernbar.
Genau wie die Impulskontrolle, dem dritten Resilienzfaktor. Handle in stressigen Situationen nicht aus einem Reflex heraus, sondern bewusst. Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum, den gilt es zu erobern und so bewusst zu entscheiden und zu handeln. Ob du bis 10 zählst, einmal tief durchatmest oder eine Nacht darüber schläfst, bleibt dir überlassen. Finde deinen Weg, finde deine Strategie!
Kannst du realistisch auf deine kritische Situation schauen? Erkennst du die Ursachen? Siehst du deinen eigenen Anteil daran? Mache eine Kausalanalyse und leite daraus ein Ziel ab. Mit einem klaren eigenen Ziel vor Augen hast du die Möglichkeit, deine Zukunft aktiv zu gestalten. Stärke deine Fähigkeit, Ziele zu setzen, die sich an deinen eigenen Werten orientierten – und verfolge sie konsequent. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen!
Aktiv und mit Selbstvertrauen dein Problem anzugehen, und sei es nur in einem ersten Mini-Mäuseschritt, stärkt deine Selbstwirksamkeit. Das ist die Fähigkeit, die Opferrolle zu verlassen und Eigenverantwortung zu übernehmen.
Was dich stark macht
Was dich noch stark macht? Dein Glaube daran, dass du den positiven Ausgang der problematischen Situation selbst beeinflussen kannst. Das nennt man realistischen Optimismus. Außerdem muss kaum einer alleine durch schwierige Lebensphasen. Du hast ein Netzwerk, das aus Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Familie besteht. Du kannst dir bei ihnen Rat holen. Und sie helfen dir, deine Situation aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Hilfe anzunehmen ist eine Fähigkeit! Du kannst Bücher über Weiterentwicklungsmöglichkeiten im Job lesen, oder Podcasts deiner Vorbilder hören und so erfahren, welche Wege sie eingeschlagen und welche Lösungen für sie funktioniert haben.
Resilienz ist also keine starre Eigenschaft, sondern eine dynamische Fähigkeit, bei der es darum geht, Stärke durch flexibles Denken und Handeln zu erlangen. Nimm dir ein wenig Zeit und schau einmal, ob die einzelnen Resilienzfaktoren in deinem Leben für dich ausreichend gestärkt sind:
- Akzeptanz
- Emotionssteuerung
- Impulskontrolle
- Kausalanalyse
- Zielorientierung
- Selbstwirksamkeit
- Realistischer Optimismus
- Empathie und Netzwerkorientierung
Und ein Gutes hat eine Krise jedenfalls, denn wann immer du die Erfahrung machst, dass du Krisen bewältigen, förderst du deine innere Widerstandskraft. Je mehr Anforderungen an dich gestellt werden, desto häufiger wirst du diese Strategie erproben und an die jeweils aktuelle Situation anpassen. Dein Gehirn erinnert sich an deine Erfolgsstrategien und du kannst dich bei Bedarf erneut darauf verlassen.
Was oder wer hat dir besonders aus einer Krisensituation geholfen?
Keep calm & stay bold! Deine Tatjana
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